Zoos dienten ursprünglich der reinen Unterhaltung, indem der örtlichen Bevölkerung möglichst exotische Tiere zur Schau gestellt werden sollten. Auch heute noch bilden Schaulust und Unterhaltungswert die kommerzielle Basis der meisten Zoos und Tierparks.

Darüber hinaus hat jedoch ein neuer Aspekt des Zoo-Betriebs zunehmend an Bedeutung gewonnen, nämlich jener des Artenschutzes. Für viele bedrohte Tierarten stellen Zoos eine letzte Überlebens-Chance dar, eine "Arche Noah", die den genetischen Code der heutigen Artenvielfalt zu erhalten sucht.

Um dieser neuen Aufgabe des Artenschutzes nachzukommen, bedienen sich moderne Zoos daher vermehrt auch der Instrumente der Forschung und der Bildung. Durch das Studium der Lebensbedingungen, die für das Überleben der einzelnen Art entscheidenden sind, wird so die Grundlage erarbeitet, wie diese Tier auch in Zukunft in freier Wildbahn überleben können. Und mit diesem Wissen wird bei der örtlichen Bevölkerung um Interesse und Verständnis geworben, entsprechende Artenschutzprogramme aktiv zu unterstützen.

Tierarten, die u.a. dank der Forschungsarbeiten und der Zuchterfolgen in Zoos wieder in der freien Wildbahn angesiedelt werden konnten (Quelle: WAZA.org):

 - Alpensteinbock

 - Arabische Oryx

 - Takhi, das Przewalski-Pferd

 - Kalifornischer Condor

 - Goldgelbes Löwenäffchen, Brasilien

 - Nene, die Hawai-Gans

 - Mauritius-Turmfalke

 - u.v.m.

1993 hat der Welt-Zoo-Verband WAZA dieser neuen Funktion des Artenschutzes in den Zoos Rechnung getragen und ein umfassendes Strategie-Papier entworfen, die "Welt-Zoo-Naturschutz-Strategie", die 2005 neu überarbeitet wurde und eine praxisorientiert Vision der internationalen Verantwortung für den Natur- und Artenschutz darstellt. (Deutscher Text der "Welt-Zoo-und-Aquarium-Naturschutzstrategie", unter http://www.waza.org/conservation/wzans.htm)