Blick aus der Ferne auf das Naturschutzgebiet Les Grangettes am Ostufer des Genfersees

Der Zustand des Rhone-Deltas am Ostufer des Genfersees hatte sich nach der Kanalisierung der Rhone um 1836 rapide verschlechtert. Entwässerungsgräben wurden angelegt und ermöglichten die landwirtschaftliche Nutzung von ausgedehnten Riedgebieten. Zudem führten  die Kiesentnahme im Fluss und der Bau von Staumauern in den Alpen zu einer schleichenden Erosion der ganzen Uferlandschaft. Und nicht zuletzt drängten auch unbedachte Freizeitaktivitäten und sorglose Mülldeponien die Natur immer weiter zurück. Innerhalb von 100 Jahren waren insgesamt rund 3'000 ha Riedland verschwunden. Das heutige Schutzgebiet versucht von einem kümmerlichen Resten das zu retten, was noch zu retten ist.

1924 wurde ein 50 ha grosses Gebiet als Vogelschutzreservat unter besonderen Schutz gestellt.

Bis 1972 erwarb der Schweizerische Bund für Naturschutz (heute Pro Natura) mehr als 45 ha Ried- und Waldland, um sie ebenfalls unter Naturschutz zu stellen.

1990 erfolgte zum Anlass der Ramsar-Konferenz in Montreux die Gründung der "Stiftung Grangettes". Diese konnte im gleichen Jahr ein Gebiet von insgesamt 330 ha als Objekt Nr. 504 ins Ramsar-Inventar der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung einbringen. Les Grangette wird damit als ein international wichtiges Schutzgebiet für Zug- und Wasservögel anerkannt. Über 260 Vogelarten werden hier beobachtet, darunter rund 180 Zugvögel.

1996 wird das Rhone-Delta als Objekt Nr. 289 ins Bundesinventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung aufgenommen. Das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 1'006 ha und befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Noville.